Burglengenfeld, 10.06.2017

Einsatzübung

Personenrettung unter schwerem Atemschutz

Bildquelle: BRK

Am Samstag fand die Abschlussübung des Fachlehrgangs Sanitätsdienst 2017 des BRK Bezirksverbandes Niederbayern/Oberpfalz auf dem Übungsgelände Rödelberg der THW Geschäftsstelle Schwandorf statt. Beteiligt waren neben Lehrgangsteilnehmern der BRK-Bereitschaften Maxhütte-Haidhof und Burglengenfeld auch die Feuerwehren Pottenstetten und Burglengenfeld sowie das THW Schwandorf. 

Die Übung begann mit dem Auftrag an die Besatzung eines Krankentransportwagens (KTW), den psychisch erkrankten Bewohner eines Bauernhofs auf dem Rödelberg ins Bezirksklinikum Regensburg zu transportieren. Beim Eintreffen des Rettungsdienstes zeigte sich dieser Patient zunächst kooperativ, wurde aber im Gesprächsverlauf zunehmend aggressiver und bedrohte die Rettungskräfte. Bewaffnet mit einer Pistole nahm der Bauer seine fünfköpfige Familie als Geiseln und verschanzte sich mit diesen im Wohngebäude seines Hofes. Daraufhin wurden weitere Rettungskräfte, Feuerwehr und THW sowie ein Sondereinsatzkommando der Polizei nachalarmiert. Während die anrückenden Rettungskräften in mehreren Bereitstellungsräumen auf ihren Einsatz warteten, bereitete das fiktive Sondereinsatzkommando die Erstürmung des Gebäudes vor. Indem er das Haus in Brand steckte, kam der Täter dem Zugriff jedoch zuvor.

Nachdem die KTW-Besatzung vor Ort die veränderte Situation erkannt hatte, wurden die weitern Einsatzkräfte nun aus den Bereitstellungsräumen an die Einsatzstelle beordert. Unter dem Befehl des Burglengenfelder Feuerwehr-Einsatzleiters nahm die Feuerwehr Pottenstetten im Außenangriff mehrere Rohre zur Brandbekämpfung und zur Abschirmung der benachbarten Gebäude vor. Zeitgleich ging ein dreiköpfiger Atemschutztrupp des THW Schwandorf zur Brandbekämpfung und Menschenrettung im Innenangriff vor. Die dafür erforderliche Schlauchleitung wurde vom Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Burglengenfeld mit Wasser versorgt. Währenddessen richteten die Einsatzkräfte des BRK unter dem Kommando des Einsatzleiters Rettungsdienst eine Sammelstelle für die geretteten Verletzten ein. Der Atemschutztrupp des THW stieß bei der Absuche des Gebäudes auf insgesamt 6 Personen, die gehend oder mit Rettungstüchern ins Freie gebracht und dem Rettungsdienst übergeben wurden. Die frisch gebackenen Sanitätsfachkräfte übernahmen die Einteilung der Patienten in Verletzungskategorien und die Versorgung der Rauchgasvergiftungen, Brand- und Schussverletzungen. Der psychisch kranke Täter hatte mit seiner Waffe Suizid begangen und konnte nur noch tot geborgen werden. Der Einsatzleiter Rettungsdienst übernahm die  Koordination des Abtransportes der Patienten in verschiedene Krankenhäuser und zu Hubschrauberlandeplätzen in der Umgebung. Nachdem die Rettung abgeschlossen war, konnte das Feuer auch im Innenangriff bekämpft und schnell gelöscht werden. Mit der Belüftung des verrauchten Gebäudes konnte die Übung für die Einsatzkräfte von THW und Feuerwehr beendet werden.

Nach den Aufräumarbeiten und dem Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft aller Fahrzeuge und Geräte war bei einer gemeinsamen Brotzeit Gelegenheit zur Nachbesprechung der Übung. Alle beteiligten Organisationen waren mit dem Übungsverlauf und der Zusammenarbeit der Helfer sehr zufrieden.

Obwohl die Brandbekämpfung und Menschenrettung im Innenangriff bei Bränden nicht zu den Aufgaben des Technischen Hilfswerks gehören, haben wir gerne diese Gelegenheit wahrgenommen, das Absuchen von verrauchten Räumen unter schwerem Atemschutz zu trainieren. Bei Großschadenslagen wie beispielsweise einem Brand in einem Krankenhaus ist dies eine Einsatzoption des THW, mit der die Feuerwehr unterstützt werden kann. Das Mitführen einer Schlauchleitung wurde bei dieser Übung als zusätzliche Erschwerung für den vorgehenden Atemschutztrupp genutzt.

Wir bedanken uns bei der BRK Bereitschaft Maxhütte-Haidhof für die Einladung zur dieser gemeinsamen Übung sowie bei den Feuerwehren Burglengenfeld und Pottenstetten für die gute Zusammenarbeit im Übungsverlauf.


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