Schwandorf,

Schwandorfer Nachwuchsretter zeigen ihr Können

Bei der traditionellen 24 Stunden Übung von Feuerwehr- und THW-Jugend der Stadt Schwandorf wurden zahlreiche Einsatzübungen gemeistert und die Kameradschaft weiter ausgebaut.

Am Wochenende des 13. und 14. September fand auch in diesem Jahr wieder die traditionelle 24h-Übung der Schwandorfer Jugendfeuerwehren und der THW-Jugend Schwandorf statt.

Die Jugendlichen des THW trafen sich um 7:30 Uhr in der Unterkunft und wurden in zwei Bergungsgruppen eingeteilt. Ab 8:00 Uhr standen Fahrzeugkunde am GKW der 1. Bergungsgruppe und dem MzKW der 2. Bergungsgruppe sowie eine Schulung für die als Gruppenführer eingesetzten Jugendlichen in der Feuerwache Schwandorf auf dem Programm.

Um 9:15 Uhr wurde die 1. Bergungsgruppe mit dem Alarmstichwort „Personenrettung nach Forstunfall“ nach Richt gerufen. Vor Ort galt es, in einem an einem Hang gelegenen Waldstück eine beim Umgang mit einer Motorsäge verunfallte Person zu suchen und zu retten. Nachdem der Verletzte gefunden worden war, wurde eine Amputationsverletzung durch Sanitätshelfer des THW erstversorgt. Anschließend konnte der Verletzte über eine schiefe Ebene aus Steckleiterteilen in einer Schleifkorbtrage den Hang hinabgelassen werden.

Währenddessen war auch die 2. Bergungsgruppe nicht untätig. Sie war um 9:25 Uhr zu einem Baumaschinenunfall auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofes alarmiert worden. Hier hatte der Fahrer eines Kompaktladers beim Rangieren mit seiner Schaufel einen Gebäudeeingang beschädigt. Der nicht mehr fahrtüchtige Kompaktlader wurde mit Hilfe eines Mehrzweckzuges von der Tür weggezogen. Anschließend konnte der beschädigte Eingang mit einer Holzkonstruktion abgestützt werden.

Gegen 12:55 Uhr erfolgte bereits der nächste Alarm für die Feuerwehren Klardorf, Büchelkühn und Ettmansdorf sowie die beiden THW Gruppen.
„Verpuffung auf dem Gelände einer Sandgrube“ lautete dieses Mal das Einsatzstichwort.
Während ein Teil der Feuerwehreinsatzkräfte mit der Bekämpfung eines Gebäudebrandes begann, bauten weitere Einheiten die dazu notwendige Wasserversorgung aus einem nahe gelegenen Baggersee auf.
Derweil musste die 1. Bergungsgruppe des THW eine Person retten, die von einem Förderband auf eine etwa 4m hohe, frei stehende Mauer gestürzt war. Hierzu wurde mit dem Einsatzgerüstsystem eine Arbeitsplattform errichtet, von der der Verletzte über eine schiefe Ebene aus Leiterteilen zu Boden transportiert werden konnte.
Die 2. Bergungsgruppe hatte den Auftrag, auf einem weitläufigen Flachdach nach einem vermissten Kind zu suchen, das eingeklemmt zwischen Betonrohren gefunden wurde. Nach der Befreiung des Kindes mittels Hebekissen konnte es mit Hilfe der Schleifkorbtrage und eines Leiterhebels sicher auf den Boden gebracht werden.

Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es für die 2. Bergungsgruppe um 16:05 Uhr sofort zum nächsten Einsatz des Tages weiter. Zusammen mit den Feuerwehren aus Schwandorf und Krondorf rückte der Mehrzweckkraftwagen zu einem Verkehrsunfall mit Beteiligung eines Gefahrguttransporters auf dem Gelände des Bauhofes aus.
Das austretende Gefahrgut könnte glücklicherweise schnell als Ethanol identifiziert werden, dennoch blieb für die angerückten Einsatzkräfte noch genug zu tun. Die Feuerwehr Schwandorf übernahm die Rettung der Insassen eines PKW, der unter dem Tankanhänger des Gefahrguttransportes feststeckte, und dichtete das Leck am Ethanol-Tank ab. Die THW Bergungsgruppe machte sich mit Unterstützung der Feuerwehr daran, zwei weitere Verletzte aus einem auf der Seite liegenden PKW zu befreien. Nachdem dieser stabilisiert und der Kofferraumdeckel mit der Rettungsschere entfernt worden war, wurde mit dem Blechaufreißer die Dachhaut aufgeschnitten. Durch die so entstandene Öffnung konnten beide Verletzten gerettet werden.

In der Zwischenzeit war die 1. Bergungsgruppe des THW zu einer Personenrettung nach einem Brand ins Müllkraftwerk Schwandorf gerufen worden. Vor Ort stellte sich heraus, dass sich noch ein Vermisster in einem verrauchten Raum befand und gesucht werden musste. Eine weitere Person befand sich auf einer außenliegenden Plattform und musste von dort mittels Rollgliss Abseilgerät und Schleifkorbtrage gerettet werden.

Gegen 18:00 Uhr fanden sich alle Teilnehmer der Übung von Feuerwehren und THW in der Unterkunft des THW ein, wo sie vom Grillteam des Ortsverbandes mit Steak- und Bratwurstsemmeln verpflegt wurden, um für die letzte Übung des Tages gewappnet zu sein.

Um 20:15 Uhr erfolgte dann ein Großalarm für alle an der Übung beteiligten Einheiten zu einem schweren Verkehrsunfall mit 3 PKW und einem LKW auf dem alten Bahndamm des Bayernwerks im Süden Schwandorfs.
Da der Gerätekraftwagen des THW als erstes Einsatzfahrzeug vor Ort war, übernahm dessen Gruppenführer zusammen mit der Gruppenführerin des Schwandorfer Hilfeleistungslöschfahrzeuges die Einsatzleitung. Nach der Erkundung der Einsatzstelle wiesen sie die nach und nach eintreffenden Einsatzfahrzeuge den einzelnen Einsatzabschnitten zu. Aus allen 3 PKW mussten die eingeschlossenen Insassen patientenschonend befreit werden, zudem war der Fahrer des LKW unter einer am Ladekran befestigten Betonplatte eingeklemmt worden und musste ebenfalls gerettet werden.
Den beiden THW Bergungsgruppen wurde ein am Hang stehender PKW zugewiesen, in dem sich zwei Verletzte befanden.
Während ein Teil der Mannschaft den Arbeitsbereich ausleuchtete, sicherten die übrigen Helfer den PKW mit Hilfe des Mehrzweckzuges gegen Abrutschen.
Da die Beifahrerin lebensbedrohlich verletzt war, entschied sich der Gruppenführer für eine Sofortrettung über die Beifahrertür. Nachdem diese entfernt war, konnte die Verletzte unter Zuhilfenahme eines Rettungskorsetts aus dem Wagen gehoben werden.
Anschließend wurde die Fahrerin wirbelsäulenschonend mit der Schaufeltrage gerettet, wozu vorher das Dach des Fahrzeuges über die Windschutzscheibe nach vorne geklappt werden musste. 
Die Feuerwehren befreiten derweil den eingeklemmten LKW- Fahrer mit Hilfe von Hebekissen und retteten die Insassen der beiden anderen PKW, wobei ebenfalls hydraulisches Rettungsgerät zum Einsatz kam. Zudem wurde die gesamte Einsatzstelle großflächig ausgeleuchtet.
Medizinische Unterstützung erhielten die Jugendlichen bei dieser letzten Großübung von 4 Einsatzkräften der Johanniter Unfallhilfe Schwarzenfeld, die mit einem Rettungswagen und einem Krankentransportwagen angerückt waren. 
Gegen 22:00 Uhr war auch dieses Szenario erfolgreich bewältigt und das letzte Fahrzeug verließ die Einsatzstelle. Nach einer Grobreinigung der eingesetzten Fahrzeuge und Geräte begaben sich die Jugendlichen zu ihren vorbereiteten Feldbetten und Schlafsäcken und verbrachten die Nacht in den jeweiligen Gerätehäusern und Unterkünften.

Um 7:00 Uhr wurden die Teilnehmer zum Frühstück geweckt und nach einer ausführlichen Stärkung begannen die gemeinsamen Aufräum- und Reinigungsarbeiten an Fahrzeugen, Geräten und Unterkunft. Zusammen waren auch diese Arbeiten bald erledigt, so dass Jugendliche und Betreuer nach etwas mehr als 24 ereignisreichen und interessanten Stunden nach Hause gehen konnten.

Unser Dank gilt den Jugendfeuerwehren der Stadt Schwandorf für die Organisation dieser gelungenen Veranstaltung, die zum gegenseitigen Kennenlernen und der Verbessung der Zusammenarbeit zwischen den Rettungskräften von Morgen beiträgt.

Ebenfalls bedanken wir uns bei der Stadt Schwandorf für die Versorgung aller Übungsteilnehmer mit Essen und Getränken, sowie dem Küchenteam des THW Schwandorf für die Verpflegung. Der Johanniter Unfallhilfe Schwarzenfeld danken wir herzlich für ihre Teilnahme an der Übung, die das Beüben der Zusammenarbeit mit Einsatzkräften des Rettungsdienstes erst ermöglichen und damit sehr zur Realitätsnähe der Szenarien beitragen. Unter diesem Aspekt ist auch unbedingt unser Schminkteam der Realistischen Unfalldarstellung zu erwähnen. Nicht zuletzt danken wir der Firma Gerhard Lehrer GmbH für die freundliche Bereitstellung der Unfallfahrzeuge und dem Zweckverband Müllverwertung Schwandorf für die Überlassung des Übungsgeländes.


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